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EUROPA

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25.12.2003

Es ist soweit, wir fahren los. Alle haben sich bei den Felixens versammelt um sich von uns zu verabschieden. Zum Teil natürlich auch ein Abschied mit Tränen. Geplant war 11.00 Uhr, um 11.30 ging es dann wirklich los. Es war kalt, aber die Sonne hat geschienen. Afrika, wir kommen.

Bedanken wollen wir uns zunächst bei allen für die lieben Grüße und Wünsche zu einer schönen Fahrt, Gesundheit und einer glücklichen Wiederkehr. Wir werden unser möglichstes tun! Danke an unsere Eltern für die tatkräftige Unterstützung bei den aufwendigen Vorbereitungen, danke an die Fa. Lochbihler für die Möglichkeit der technischen Vorbereitungen vom Toyo, danke an Susi und Reiner für das bereits erprobte Equipement, danke an Sybi für das Dach überm Kopf und die fototechnische Unterstützung, Anke und Bernhard für die Möglichkeit des Möbelparkens, Ali und Sven, Sigi und Fa. Kipp, Hinz und Kunz, einfach an alle, die uns zur Seite gestanden sind. Falls wir jemanden vergessen haben hier und jetzt zu nennen tut es uns Leid. Es bedeutet nicht, das wir Euch nicht mehr lieb haben.

Heute ist der 6. Tag und wir sind kurz in Tarifa, in Sichtweite von Afrika in Südspanien/Gibraltar. Die Sonne scheint und es ist angenehm mild. Andalusien von seiner schönsten Seite. Die ersten Tage haben wir durch Frankreich und Spanien hauptsächlich 'Strecke' gemacht. Wir fahren langsam, max. 80km/h und unsere japanische Kraftstoffvernichtungsmaschine begnügt sich mit ca. 11 Liter/100km. Die ersten 2 Tage haben wir in Hotels übernachtet. Wir haben uns auf die Hotelkette 'FORMULA 1' spezialisiert. Das Zimmer kostet 23-25€ und der Komfort ist ok: Doppelbett, Waschbecken, TV. Dusche und Klo im Gang. Alles in Container-Bauweise und immer gleich.

1.Tag: Von Bihlerdorf(D) nach Besancon(F), 445km

Wir sind froh losgefahren zu sein. Unterwegs werden noch die letzten Telefonate erledigt. Es wird noch nicht richtig wärmer, wir schlafen im Hotel.

2.Tag: von Besancon(F) nach Montpellier(F), 672km

Es wird wärmer und der letzte Schnee aus dem Allgäu schmilzt vom Auto. Wir fahren nur Bundesstraße und kommen trotzdem zügig voran. Vom Hochwasser in Südfrankreich sind noch deutlich Spuren zu sehen. Wir haben das Auto gewaschen, um das Salz der letzten Tage loszuwerden. Auf einer Kreuzung hat ein Autotransporter vor unseren Augen einen Unfallwagen von der Ladefläche verloren. Der Fahrer hat sein Malheur aber nicht bemerkt, weil er viel zu beschäftigt damit war, unseren Toyo zu begaffen. Auf unser Winken hin, hat er dann doch mal nach hinten geschaut. lol. Das waren auch schon alle Aufregungen, die wir an diesem Tag gemeistert haben. Weil wir uns schon auskannten, haben wir gleich das nächste 'FORMULA 1-Hotel angesteuert. Übrigens, wer glaubt, die Amis hätten einen Vogel, wenn es um Weihnachtsbeleuchtung geht, dann sollte man erst mal die Franzmänner sehen. Auf dem kleinsten Dorf werden die Silhouetten der Häuser bis hin zur Hundehütte mit bunt blinkenden Lichterketten nachgezeichnet, zusätzliche Stromaggregate müssen wohl installiert werden und eine Horde von beleuchteten Weihnachtsmännern stürmen die Vorgärten, Hausfassaden und Kamine. Dschingis Khan würde vor Neid erblassen. Bei den vielen Lichtern wundert es uns, das nicht aus versehen eine Boing 757 vor uns auf der Promenade Notlandet, in der irrigen Meinung, die Hauptlandebahn vom Pariser Großflughafen vor sich zu haben.

3. Tag: Montpellier(F) nach Tarragona(E), 475km

Wieder ein unspektakulärer Tag. Vor Barcelona haben wir auf einem Schrottplatz 2 Berliner mit Mercedes G getroffen, die auf dem Weg nach Mali sind, um das Auto zu verkaufen. Ihre defekte Lichtmaschine hatte die Batterie geschmolzen und sie waren auf der Suche nach Ersatz. Ein Blick in den Motorraum lässt schlimmeres vermuten. Der Zylinderkopf 'ölnass', ein paar verkokelte Kabel, .... viel Spaß auf der Reise! Wir hatten nur angehalten, um uns nach ein paar Plastikfässern umzuschauen. Leider waren die vorhandenen zu groß. Da hätten wir leicht ein U-Boot draus basteln können. Nach einer Stunde Fahrt überholt uns der Mercedes G wieder, die Ikke's winken freundlich mit ölverschmierten Händen, .. Reparatur geglückt? Nach 15 Minuten steht der G wieder in einer Parkbucht, 2 Köpfe tief im Motorraum versunken. Mali ist weit! Wir schlafen etwas abseits der Hauptroute in den Bergen im Dachzelt. Es war nicht wirklich warm, wir haben nicht geschwitzt, aber trotzdem sehr gut geschlafen. Das Zusammenpacken dauert ca. 1 Stunde, inklusive Kaffee kochen.

4.Tag: Tarragona(E) nach Alicante(E), 549km

Wir entwickeln uns zu wahren Globetrottern. Wir sind so multilingual veranlagt, das wir uns wundern, wenn uns der Kellner nicht versteht, als wir 'Two cappuchino sil vouz plait, Senor' (engl, ital, franz, span) bestellen und nur in 2 fragende Augen blicken. Wir sind immer die Küstenstraße entlang gefahren, Valencia vorbei, und je näher wir an 'Oliva' kamen, um so bekannter wurde die Gegend. (Anmerkung der Redaktion: Mit dem jetzt folgenden Bericht über den Camping Olé können wohl nur die Foitzik's was anfangen.). Nach etlichem Suchen in den Orangen-Plantagen, nach der wilden Durchquerung einer Golf-Hotel-Anlage, vorbei an unzähligen neu gebauten Ferienwohnungs-Anlagen, haben wir doch noch die Zufahrt zum Camping Olé gefunden. Dort haben die Foitzik's 15 Jahre lang ihre Sommerferien im Zelt verbracht. Der Platz war geschlossen, aber die Einfahrt war offen und wir sind hinein gefahren. Die Bäume waren alle frisch zurückgeschnitten und ein paar 'wilde Camper' waren auch da, die meisten oben auf der Düne. Eine Art Verwalterin erklärte uns, dass wir hier nicht übernachten können, aber es war eh noch früher Nachmittag. Viel hat sich nicht verändert. Der Supermarkt, die Rezeption, alles so wie es immer war. Eine Reihe von den alten Bungalows hat neueren Ferienwohnungen weichen müssen. An der Bar ist noch alles beim Alten, nicht einmal die Strandduschen sind modernisiert worden. Ich sehe noch wie Sybille beim Rausrennen aus dem Restaurant mit Louis dem Kellner zusammenstößt und in einer Blutlache aus Ketchup auf dem Boden liegt. ;-) . Louis arbeitet immer noch da, er betreibt die Snack-Bar, war aber nicht hier weil der Olé erst im Februar 2004 wieder öffnet. Camping El Rancho und Camping Pepe gibt es auch noch. Wir sind weitergefahren in Richtung Denia, Alicante und Elche. Kurz vor Murcia haben wir in den Orangenplantagen übernachtet. Ein schöner Platz, wo uns ein verlassenes Haus vor dem starken Wind geschützt hat.

5.Tag: Elche(E) nach Algeciras(E), 571km

Hey Sigi. Heut sind wir über unseren eigenen Auspufftopf gefahren. Cool was? Das einzigste Teil, das ich nicht selber gebaut habe!! lol :-) Bis Granada hat er gehalten!! Nein, so schlimm ist es nicht gewesen. Mit ein wenig Elektrokabel aus dem Straßengraben und Geschick haben wir alles in 5 Minuten wieder zusammen gehabt. Jetzt haben wir wenigstens eine flexible Verbindung, so wie es sein sollte. Und wieder ist alles gesagt, was an diesem Tag 'spannendes' erlebt worden ist.

6. Tag: Algeciras(E) nach Tarifa(E), 54km

Ihr armen Leute im Internet. Da müsst ihr euch unser langweiliges Geschwafel gefallen lassen. Tja, das ist eben das Los, wenn man in der passiven Rolle ist. lol. Keine Highlights an diesem Tag. Doch, nach langem hin und her bleiben wir heute doch noch in Spanien, gehen auf einen Campingplatz mit warmer Dusche und schauen den Surfern beim Kiten zu. Das ist schon ein toller Sport, den man hier nur zur genüge ausleben kann. Wir nützen die Gelegenheit und kaufen noch ein paar Lebensmittel bei LIDL (!!) ein. Am Strand steht ein Wegweiser in Richtung Süden: AFRIKA 15km. Da wollen wir morgen hin!

7. Tag: Tarifa(E) nach MAROKKO

Gleich setzen wir über. Die stolzen Fährpreise schocken ein wenig, ca. 140 € für 35 Minuten Überfahrt. Wir melden uns wieder, allen einen Guten Rutsch und wir werden uns bestimmt nächstes Jahr wieder sehen. Ola, Dagmar und Stephan

Wir werden unsere Ausführungen ab DIESER Stelle jetzt immer etwas kompakter gestalten. Keine täglichen Reiseberichte, sondern nur noch Informationen zu den einzelnen Ländern. Wir wollen schließlich Afrika erleben und nicht nur ständig in den Laptop glotzen. Wichtige Ereignisse werden wir natürlich auch noch mit einflechten.


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